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Das Beste kommt zum Schluss

02. 07. 2012 – Enrico Barz

Spanien bleibt das Maß aller Dinge im Fußball. Der Abgesang einer großen Mannschaft wurde vertagt. Vielmehr untermauerten die Iberer ihre Ausnahmestellung und straften alle Kritiker Lügen, die Sättigung und fehlende Motivation vermuteten. Mit einem eindrucksvollen 4:0-Erfolg im Endspiel der EURO 2012 bezwang die "Selección Española" Italien und kürte sich erneut zum Europameister.

Steigerung zur rechten Zeit

Fünf Spiele lang konnte die spanische Fußball-Nationalmannschaft weder überzeugen und schon gar nicht begeistern. Und spätestens im Halbfinale war auch vom dominanten, auf Ballbesitz orientierten Spiel nichts mehr geblieben. Der Weltmeister stand am Rande der Niederlage, schaffte im Elfmeterschießen gegen Portugal nur mit viel Glück den Einzug ins Finale. Dort aber lief die Mannschaft von Vicente del Bosque am Sonntag zu großer Form auf.

Die beste Leistung hatte sich der Titelverteidiger für das Endspiel bewahrt. Plötzlich stellte sich der "Fútbol tiqui-taca" nicht mehr als langweiliges, inspirationsloses Ballgeschiebe dar, auf einmal verlieh man dem Ganzen die nötige Zielstrebigkeit. Als es wirklich darauf ankam, präsentierten sich die Spanier in allerbester Verfassung. Exemplarisch dafür kann der Auftritt von "Xavi" Hernández gelten. Der Mittelfeldstratege hatte bis dahin ein mäßiges Turnier hinter sich, wirkte überspielt und ausgelaugt. Im Finale zeigte er sich wie ausgewechselt, ließ seine Genialität insbesondere mit zwei brillanten Torvorlagen für Jordi Alba (41.) und Fernando Torres (84.) aufblitzen. Dieses besondere Extra, womit auch Andrés Iniesta den Führungstreffer von David Silva (14.) inszenierte, machte am Finalabend in Kiew den Unterschied aus.

Eine Stunde lang ein Spiel auf höchstem Niveau

Die Italiener waren phasenweise ebenbürtig, hatten lange Zeit sogar mehr Ballbesitz, aber diese ganz außergewöhnlichen Fähigkeiten konnten sie nicht in die Waagschale werfen. Weder Andrea Pirlo noch das Sturmduo Balotelli/Cassano setzten entsprechende Akzente. Dennoch leistete die "Squadra Azzurra" einen erheblichen Anteil zu einem herausragenden Endspiel. Die beste Partie dieser EM stellte einen würdigen Abschluss dar. Leider erfuhr der Zauber nach einer guten Stunde ein abruptes Ende. Cesare Prandelli hatte bereits in der 57. Minute seinen dritten Wechsel vorgenommen. Doch Thiago Motta wurde keine fünf Minuten später mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz getragen. Das sorgte für einen massiven Bruch im Spiel. Italien musste die Partie in Unterzahl fortsetzen und war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage, zwingende Aktionen zu starten. So wurde die italienische Mannschaft deutlich unter Wert geschlagen. Die beiden späten Tore von Fernando Torres (84.) und Juan Manuel Mata (88.) waren des Guten zu viel und schraubten das Resultat unangemessen in die Höhe.

Dennoch siegten die Spanier am Ende verdient. Neben den angesprochenen technischen und spielerischen Vorzügen wussten sie die Situation dann auch für sich zu nutzen. Mit einem Mann mehr zirkulierte der Ball durch die eigenen Reihen. Und der Gegner lief nur noch hinterher. Jetzt zeigte sich das souveräne und dominante Auftreten, welches über weite Strecken des Turniers abhanden gekommen schien.

Kein Unwort: sympathische Italiener

In einem sehr fairen Finale erwies sich Italien als anständiger Verlierer. Die "Squadra Azzurra" sollte mit ihren Darbietungen bei der EURO 2012 eine Menge Sympathien gewonnen haben. Die Abkehr von einigen traditionellen italienischen Tugenden und die Einführung einer modernen Spielweise geht auf das Konto von Cesare Prandelli. Die taktisch bestens geschulten Spieler konnten die Vorstellungen des Trainers umsetzten. Die jüngste Entwicklung lässt auf eine rosige Zukunft hoffen. Und das Bekenntnis des zuletzt noch unschlüssigen Trainers zu seinem bis 2014 laufenden Vertrag kann für die Italiener ein ganz entscheidender Baustein auf dem Weg zu weiteren Erfolgen sein.

Rekordeuropameister Spanien

Spanien sammelt eine Bestmarke nach der anderen. Erstmals verteidigte eine Mannschaft den EM-Titel. Mit Triumph Nummer drei nach 1964 und 2008 konnte man zu Rekordeuropameister Deutschland aufschließen. Drei große Turniere in Folge (EM 2008, WM 2010, EM 2012) hatte zuvor noch kein Team für sich entschieden. Die Spanier sind auch schon wieder seit 20 Pflichtspielen ungeschlagen. Ganz nebenbei feierte Iker Casillas seinen 100. Sieg im Nationaltrikot. Angesichts solcher Zahlen verbieten sich Gedanken an eine Sättigung der Spieler. Der Erfolgshunger scheint ungebrochen und die Sucht nach Siegen wird die Spanier auch in Zukunft vorantreiben.

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