Sonderlich spektakulär ging es nicht zu vor 33.523 Zuschauern im Stade Bollaert-Delelis von Lens. Die mit dieser Paarung verbundenen Hoffnungen erfüllten sich nicht. Ein von der Taktik geprägtes Spiel lief beinahe zwangsläufig auf ein Elfmeterschießen hinaus, da verloren die Kroaten doch noch die Nerven.

Effiziente Portugiesen kontern eiskalt

In der 116. Minute verzeichnete die Mannschaft von Ante Čačić mit einem Pfostenkopfball von Ivan Perišić ihre vermutlich beste Torchance, nur um sich im Anschluss den tödlichen Konter einzufangen. Ab ging die Post über Renato Sanches und Cristiano Ronaldo. Letzterer scheiterte noch, Ricardo Quaresma war zur Stelle und staubte ab (117.). Bis zu diesen Szenen hatte es in dieser Partie keinen einzigen Schuss auf eines der beiden Tore gegeben. Die Portugiesen versuchten es in der Summe auch lediglich sechsmal.

Aktiver waren da die Kroaten. Die Durchschlagskraft jedoch kam ihnen völlig abhanden. Zudem kaufte ihnen der bestens eingestellte Gegner den Schneid ab. Portugal ließ die spielstarken und technisch versierten Mittelfeldspieler Kroatiens überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Diese wussten damit nicht umzugehen und fanden kein passendes Gegenmittel.

Taktische Schachzüge

Die hoch gelobte kroatische Mannschaft, gerade erst in den Kreis der Turnierfavoriten aufgenommen, versagte. Trotz optischer Überlegenheit ging das Achtelfinale verloren. Auf der Gegenseite bewies Portugal große taktische Flexibilität. Lieferte man beim 3:3 gegen Ungarn zum Abschluss der Vorrunde noch ein Spektakel, so zeigte man sich nun von einer völlig anderen Seite. Schön anzuschauen war das nicht, doch der Erfolg heiligt die Mittel. Bleibt abzuwarten, was Fernando Santos am Donnerstag im Viertelfinale gegen Polen für die geeignete Taktik hält.