Der Weg endet in Wembley

Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist bei der EURO 2020 frühzeitig Schluss. Vor 41.973 Zuschauern im Londoner Wembley Stadium endete bei der 0:2-Pleite gegen England nicht nur die Reise der DFB-Auswahl durchs Turnier, sondern zugleich die Karriere von Joachim Löw als Bundestrainer.

Potenzial nicht abgerufen

Über das Achtelfinale also kamen die Deutschen nicht hinaus. Dabei hätte in einem ausgeglichenen Spiel das Pendel durchaus auch in die andere Richtung ausschlagen können. Doch der Rekord-Europameister nutzte seine Torchancen nicht und erwies sich defensiv einmal mehr nicht als sattelfest genug. In der Summe reichte das nicht, um gegen keinesfalls bessere Engländer zu bestehen.

Erneut schöpften die Deutschen ihr Potenzial bei Weitem nicht aus. Das war umso bitterer, weil bereits einige der anderen Achtelfinals zeigten, dass auf die eigentlichen Favoriten kaum noch Verlass war, dass sich sehr viele Mannschaften auf ähnlichem Niveau bewegten. Nuancen und Tagesform entschieden die Spiele. Da kann es dann eben schnell mal in der Runde der letzten 16 vorbei sein. Die Erfahrung mussten auch die Niederlande und Weltmeister Frankreich machen. Zugleich aber belegt das, wie groß die Chance ist, in diesem Jahr etwas Großes zu vollbringen. Diese wollen nun anderen Mannschaften nutzen.

Kein Happy End für Löw

Ein gelungener Abschluss seiner 15-jährigen Amtszeit blieb Joachim Löw somit verwehrt. Das letzte seiner 198. Länderspiele als Trainer wurde verloren. Nach fünf Turnieren, in denen die Deutschen stets mindestens das Halbfinale erreichten, stehen am Ende das Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und das ebenfalls recht vorzeitige Ausscheiden bei der EURO 2020 zu Buche. Das lässt den Schluss zu, dass Löw fünf Jahre zu spät abgetreten ist. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.